An dieser Stelle veröffentliche ich vorab Auszüge aus meinem neuen Buch „sich selbst zu ändern ist am schwersten“ (Erscheinungstermin 15. April 2017):
EINLEITUNG
Wenn Menschen miteinander arbeiten, kommt es früher oder später, auf die eine oder andere Weise zu Reibereien. Daraus entstehen Verletzungen und Enttäuschungen, die in handfesten Konflikten, Krisen und Kündigungen enden. Meine Kundinnen fragen mich dann oft: „Warum sollte ICH etwas tun? Warum sollte ICH etwas ändern? Die anderen ändern sich doch auch nicht.“ Auf diese Frage gibt es zwei Antworten.
1. Wenn Du wunschlos glücklich und zufrieden bist, wie es läuft, gibt es keinen Grund, sich zu ändern.
2. Wenn Du Dich über andere ärgerst, wenn Dich Dinge stören, wenn Du Dich verletzt fühlst, wenn Du das Gefühl hast, nicht zu bekommen, was Du eigentlich verdient hättest, dann gibt es einen sehr guten Grund bei sich selbst anzufangen: DU bist die einzige Person auf der ganzen weiten Welt, deren Verhalten Du unmittelbar beeinflussen kannst. Wenn Du Dir wünschst, dass andere Menschen etwas anderes tun als sie bislang getan haben, bist Du davon abhängig, dass sie es tatsächlich tun. Du kannst bitten und betteln, einen Wutanfall bekommen und toben, ja Menschen sogar quälen, um sie zu bestimmten Handlungen zu bewegen. Aber wenn sich die fragliche Person dem verweigert, bist Du machtlos. Wenn Du also in Deinem Leben etwas ändern möchtest, bist DU die erste Adresse, um zu dieser Etappe aufzubrechen.
Warum fällt es uns so schwer, den Blick von den anderen abzuwenden und auf uns selbst zu richten? Dass das schwer ist, lässt sich bereits in der Bibel nachlesen. „Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?“[i]
Dieses eine Phänomen wird von einem zweiten flankiert. In Interviews, die ich mit Unternehmerinnen oder den Mitarbeiterinnen führe, stelle ich die häufig die Frage, „was wäre für Dich ideal?“. Bei 8 von 10 Personen lautet die Antwort: „Ich möchte nicht immer die einzige Person sein, die das Druckpapier nachfüllt,“ oder „ich möchte nicht, dass meine Mitarbeiterin pünktlich um 17.00 Uhr geht, wenn der Arbeitsvorgang noch offen ist,“ oder „die Kollegin gibt mir morgens nicht die Hand“ oder „die hat einen unmöglichen Ton an sich“ und so weiter und so fort.
Diese Antworten beschreiben, was NICHT geschehen soll oder was NICHT erwünscht ist. Sie beschreiben nicht, was geschehen soll. Zu sagen, was sie wollen, fällt vielen Menschen schwer. Das hat teilweise dramatische Konsequenzen. Wenn eine Kollegin kundtut, dass sie nicht die einzige Person sein wolle, die Druckpapier nachfülle, wissen die anderen noch nicht, was die Person wirklich will. Hier betreten die Beteiligten das weite Feld von Annahmen, Interpretationen und Bewertungen. Hier befinden wir uns mittendrin, in der Konfliktzone der zwischenmenschlichen Kommunikation. Zugespitzt lässt sich sagen: Hervorragende Mitarbeiterinnen verlassen Unternehmen wegen einseitig befüllten Druckpapiers. Ehen scheitern wegen offener Zahnpastatuben.
Beide Phänomene, auf der einen Seite von anderen zu verlangen, sie mögen sich anders verhalten als sie sich bislang verhalten haben, ohne sich selbst verändern zu wollen, und auf der anderen Seite zu sagen, was man NICHT möchte, anstatt zu sagen was man möchte, hängen aus meiner Sicht eng zusammen und zwar auf einer sehr tiefen Ebene unseres menschlichen Seins.
Mein Buch nimmt dieses weite Feld des Gemeinten und nicht Gesagten, des Gewollten und nicht Bekommenen in Augenschein. Ich zeige darin Wege auf, die aus Konfliktzonen herausführen und zu einer klaren, wertschätzenden und erfolgreichen Kommunikation hinführen.
Auszug aus:
Claudia Schulz
sich selbst zu ändern ist am schwersten
Berlin (Erscheinungstermin 15. April 2017)
Subskriptionspreis bis 28. Februar 2017: 11,95 € (anschließend 16,95 € inkl. 7% MwSt.)
Bestellung an: info@ereignis-coaching.de
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[i] Matthäus 7, 3, http://www.bibel-online.net/buch/schlachter_1951/matthaeus/7/#1 (eingesehen 01.01.2017). Ich danke Rüdiger Krauth für den Hinweis auf die aktuelle Version der Bibelübersetzung.