Von Mitarbeitern zum Team

Ein gutes Team ist wie ein Platz an der Sonne

Ein gutes Team ist wie ein Platz an der Sonne. Foto: Sophie Bengelsdorf

Sind Konflikte in Teams unvermeidlich? Wenn Menschen zusammenkommen, entstehen in den meisten Fällen Reibungen, die sich zu Konflikten und Krisen ausweiten können. Die Frage ist nur, wie gehen die Menschen mit Reibungen und Konflikten um.

Der Knackpunkt in Teams sind die Meinungen, die die einen von den anderen haben. Unter dem Begriff Team verstehen wir hier zwei oder mehr Menschen, die in einem Unternehmen ein gemeinsames Ziel haben oder ein solches verordnet bekommen haben. Gelegentlich bilden sich bereits bei der ersten Begegnung Meinungen oder Vorurteile aus. In anderen Teams sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunächst begeistert voneinander, bevor sich die Sympathie in Enttäuschung verkehrt. Kolleginnen und Kollegen werden „in Schubladen“ gesteckt. Dann leidet die Stimmung im Team, die Arbeit macht weniger Spaß, der Erfolg des Projekts ist gefährdet.

Teambildungs-Prozesse

So unangenehm wie es für die Einzelnen ist, es ist ganz normal. Die einzelnen Phasen sind Teil eines fortlaufenden Teambildungsprozesses. Die Phasen werden auch als „Team-Uhr“ bezeichnet. Tuckman hat die Team-Entwicklung in vier Schritte eingeteilt: 1. Forming (Kontakt), 2. Storming (Konflikt), 3. Norming (Kontrakt) und 4. Performing (Kooperation).  Eberhard Stahl hat diese Schritte um einen 5. Schritt, Re-Forming, ergänzt und die einzelnen Phasen in einen fortlaufenden Kreislauf gebracht (Dynamik in Gruppen, 2002). Der Erfolg eines Teams hängt entscheidend davon ab, ob die inherenten Konflikte in Spielregeln, Vereinbarungen oder Absprachen überführt werden. Das ist zugleich einfach und eine riesige Herausforderung. Einfach, weil es zunächst „nur“ einer Entscheidung bedarf: eine wertschätzende innere Haltung einzunehmen. Das heißt, ich behalte im Auge, was ich sowohl an mir als auch an meinen Kolleginnen und Kollegen schätze. Andere spüren die anerkennende Grundeinstellung und sind auf dieser Basis zugänglicher, um Dinge zu besprechen, die nicht funktionieren. Herausfordernd ist es unter anderem deshalb, weil die Disziplin, die eigenen Gedanken zu kontrollieren und auf das, was funktioniert, auszurichten, in unserer Gesellschaft nicht mit der Muttermilch eingesogen wird. Wer eine wertschätzende Haltung einnimmt, kommt schnell in den Ruf der Schönfärberei. Dabei hat das eine mit dem anderen rein gar nichts zu tun. Diese Haltung lässt sich nur durch Training erreichen.

Absprachen

Dann gilt es, Absprachen zu treffen. Das Grandiose an Spielregeln ist, dass es im Team weniger persönlich wird. Die sachliche Ebene herrscht vor. Ist etwas schief gegangen, etwa dass jemand zu spät gekommen ist, das Druckerpapier nicht nachgefüllt hat oder beim Einkaufen die Liste nicht dabei hatte, gibt es Konsequenzen, die vorab vereinbart werden. Kommt ein Kollege beispielsweise notorisch zu spät, könnte er für jede Minute, die er sich verspätet, einen bestimmten Betrag in die Gemeinschaftskasse zahlen, von der alle gemeinsam essen gehen. Das Prinzip ist genial und funktioniert hervorragend. Entscheidend ist, dass sich alle gemeinsam verständigen. Und einfacher ist es, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärkeorientiert eingesetzt werden. Jemand, der kommunikationsstark ist und organisationsschwach, ist besser im Außendienst aufgehoben als im Controlling. Jemand der grandios Projekte managt, kann damit überfordert sein, Produkte zu entwickeln, die es dann in Projekten zu verkaufen gilt. Was einem leicht fällt, geht schnell von der Hand. Das klingt banal, ist es auch. Interssanterweise fällt es den Menschen schwer, diese Binsenweisheit in Teams umzusetzen. Genau hinzuschauen lohnt sich. Ein Coach kann Sie dabei unterstützen.

 

 

 

 

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