Führungskräfte sind Vorbilder

Unabhängig von der Branche, ob Pflegeeinrichtung oder Anwaltskanzlei, Kindergarten oder Stiftung, sind Geschäftsführer’innen monatelang auf der Suche nach Mitarbeiter’innen und können Stellen nicht besetzen. Während Konzerne mit höheren Gehältern locken, steht diese Möglichkeit kleineren und mittleren inhabergeführten Unternehmen nur begrenzt zur Verfügung. Die Märkte sind in einigen Branchen leergefegt. Diese Zustände werden sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen.

Wie können sich Unternehmer‘innen für diese Entwicklung wappnen?

Den meisten Unternehmer’innen ist nicht bewusst, welche Vorbildfunktion sie in ihren Unternehmen haben. Mitarbeitende übernehmen unbewusst, was Führungskräfte vorleben und wie sie handeln. Das gilt für unerwünschtes Verhalten ebenso wie für erwünschtes. Ein Kunde, mit dem ich seit Jahren zusammenarbeite, stöhnte immer wieder, er habe keine Zeit, wenn ich ihn anrief. Im gleichen Atemzug beschwerte er sich über seine Angestellten, die sich am Telefon abweisend zeigten, ohne den Zusammenhang zu sehen. Auf der anderen Seite hat eine Kundin, für die Fragen zu stellen das wichtigste Führugnsinstrument ist, erfreut beobachtet, wie eine Führungskraft ebenfalls begonnen hat, in ihrem Team Fragen zu stellen. Dabei hatte selbige Führungskraft zuvor regelmäßig genervt reagiert, wenn sie auf ihre Fragen als Antwort eine Frage erhielt. Ebenfalls beglückt hat eine weitere Kundin erlebt, dass Angestellte ihr plötzlich kundtaten, wie sehr sie sich freuten, dass sie da sei. Sie hatte ihre Angestellten seit einiger Zeit konsequent gewertschätzt und konnte beobachten, wie die Angestellten allmählich ihrerseits die Wertschätzung in ihr Team trugen, und diese Atmosphäre hat sich wiederum positiv auf die Kund*innen ausgwirkt.

Menschen wünschen sich wahres Team

Menschen neigen dazu, sich an den Vorderen zu orientieren. Das zeigt auch der Straßenverkehr: Fünfzehn Autos stehen auf der linken Spur, während die rechte Spur frei ist. Schert dagegen ein Auto aus und biegt auf die rechte Spur ab, folgen rasch weitere Autofahrer’innen nach.

Menschen zieht es nicht nur zu Gruppen hin. Menschen sehnen sich nach wahren Teams, nach echtem Gemeinschaftsgefühl. Mitarbeiter’innen wollen gebraucht werden. Sie wollen, dass ihr Tun einen Sinn hat. Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden das Gefühl geben, dass jede und jeder Einzelne einen bedeutsamen Beitrag zu dem Ganzen leistet, und in denen eine Atmosphäre herrscht, in der sich der eine auf den anderen verlassen kann, haben ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Die Chancen, selbst in Zeiten zunehmenden Frachkräftemangels, Mitarbeitende zu gewinnen, steigen mächtig.

Doch diese Chance wird in Unternehmen zu wenig genutzt. Die Realität sieht beispielsweise folgendermaßen aus: Während ein Chef ein gutes Gefühl nach Mitarbeiter-Gesprächen hat, zufrieden mit sich und dem Gesprächsverlauf ist, teilen Angestellte diese Sichtweise nicht. Sie sagen: „Ich habe alles abgenickt und zugestimmt, nur damit ich meine Ruhe habe.“ Sie sagen auch. „Niemals würde ich bei meinem Chef zugeben, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich würde alles tun, damit das nicht rauskommt“. Wahres Team buchstabiert sich anders.

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